Veröffentlicht am März 15, 2024

In einer neuen deutschen Stadt sportlich aktiv zu werden, muss nicht kompliziert sein; der Schlüssel liegt darin, Sport als soziales Sprungbrett zu nutzen.

  • Dieser Guide zeigt Ihnen konkrete Einstiegspunkte für Laufen, Wassersport und Klettern, abgestimmt auf deutsche Gegebenheiten.
  • Sie lernen die ungeschriebenen Regeln (lokale Codes) und die zentrale Rolle von Sportvereinen für das soziale Leben kennen.

Empfehlung: Suchen Sie sich eine Aktivität aus und machen Sie heute noch den ersten Schritt – fragen Sie ein Probetraining an oder planen Sie eine Tour mit dem 49€-Ticket.

Sie sind neu in Berlin, Hamburg oder einer anderen deutschen Stadt und die Joggingschuhe im Schrank sehen Sie vorwurfsvoll an? Oder Sie planen einen Urlaub und wollen mehr als nur Sightseeing? Sie möchten Ihre Lieblingssportart ausüben, aber wissen nicht, wo anfangen. Die Suche im Internet führt oft zu unpersönlichen Listen oder den Webseiten von Vereinen, die für Außenstehende wie eine geschlossene Gesellschaft wirken. Man rät Ihnen vielleicht, „einfach einem Verein beizutreten“, aber die Hürden scheinen hoch: Wen kontaktiere ich? Brauche ich teure Ausrüstung? Und passe ich da überhaupt rein?

Die Wahrheit ist, dass diese anfängliche Unsicherheit normal ist. Doch was wäre, wenn der Schlüssel nicht nur darin liegt, einen Ort zum Sporttreiben zu finden, sondern darin, die lokalen sozialen Codes zu verstehen? Was, wenn Sport der schnellste und authentischste Weg ist, um in Deutschland wirklich „Anschluss zu finden“? Dieser Guide ist Ihr persönlicher Sport-Concierge. Er zeigt Ihnen nicht nur, wo die besten Trails und Seen sind, sondern erklärt Ihnen auch die Mechanismen dahinter – vom unkomplizierten Probetraining im Verein bis zur Nutzung typisch deutscher Vorteile wie dem Deutschland-Ticket für Ihre Abenteuer.

Wir werden gemeinsam erkunden, wie Sie die Großstadt zu Ihrem Spielplatz machen, wie Sie unkompliziert aufs Wasser kommen und wie aus dem ersten Griff an der Kletterwand eine echte Leidenschaft in einer starken Community wird. Entdecken Sie mit uns, wie Sie Sport in Deutschland nicht nur als Fitnessprogramm, sondern als integralen Bestandteil Ihres neuen Lebens etablieren.

Laufen in der Großstadt: Die schönsten Strecken in Berlin, Hamburg und München abseits der Ampeln

Laufen ist die wohl zugänglichste Sportart überhaupt, und in Deutschland ist sie ein Volkssport. Statistiken zeigen, dass rund 19 Millionen Deutsche regelmäßig laufen. Doch gerade in den Metropolen wie Berlin, Hamburg oder München kann der Start frustrierend sein: rote Ampeln, volle Gehwege und die ständige Suche nach einer grünen Oase. Der Schlüssel zum urbanen Laufglück liegt darin, die Hotspots der Einheimischen zu kennen. In Berlin ist das nicht nur der Tiergarten, sondern auch das Tempelhofer Feld. In Hamburg lockt die Runde um die Alster, und in München ist der Englische Garten das unangefochtene Laufparadies.

Doch Ihr Radius muss nicht an der Stadtgrenze enden. Eine der besten aktuellen Entwicklungen für Läufer ist das 49€-Ticket (Deutschland-Ticket). Es ermöglicht Ihnen, für kleines Geld mit Regionalzügen zu neuen Laufrevieren am Stadtrand zu fahren, wie den Müggelbergen in Berlin oder dem Voralpenland bei München. Um mit der lokalen Szene in Kontakt zu treten, sind Lauf-Apps wie Strava Gold wert. Hier können Sie nicht nur Ihre Läufe tracken, sondern auch lokale Gruppen wie die ‚Berlin Braves‘ finden und sich für gemeinsame Läufe verabreden. So wird aus einem einsamen Training schnell ein soziales Event.

Für ein effektives Training in der Stadt müssen Sie nicht ins Fitnessstudio. Nutzen Sie die urbane Topografie: Treppenläufe an Brücken, wie den Rhein-Brücken in Köln, oder Sprints über freie Plätze sind perfekte Intervalleinheiten. Denken Sie dabei an Ihre Sicherheit, besonders in der Dämmerung. Eine StVZO-konforme Stirnlampe ist in Deutschland Pflicht und ein entscheidendes Sicherheitsmerkmal. Respektieren Sie zudem die Verkehrsregeln: Radwege sind für Radfahrer reserviert, nutzen Sie als Läufer die Gehwege.

Raus aufs Wasser: Der einfachste Weg, um in Deutschland mit SUP oder Kanu zu starten

Die Seen und Flüsse Deutschlands sind im Sommer ein Magnet für Wassersportler. Besonders Stand-Up-Paddling (SUP) hat sich in den letzten Jahren zu einem riesigen Trend entwickelt. Doch bevor Sie auf dem Wasser die Seele baumeln lassen können, stellt sich die erste große Einstiegshürde: Mieten oder Kaufen? Ein eigenes Board bedeutet Freiheit, aber auch hohe Anschaffungskosten und logistische Herausforderungen bei Lagerung und Transport.

Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick, um die für Sie richtige Entscheidung zu treffen.

Kostenvergleich: SUP Mieten vs. Kaufen
Aspekt SUP Mieten SUP Kaufen
Einmalige Kosten 15-50€ pro Tag 500-1000€ einmalig
Break-Even Nach 20-30 Nutzungen
Lagerung Kein Platzbedarf Garage/Keller nötig
Transport Entfällt Dachträger erforderlich
Versicherung Oft inklusive Wassersport-Haftpflicht ca. 50€/Jahr

Glücklicherweise wird der Einstieg immer einfacher und flexibler, wie ein Beispiel aus Baden-Württemberg zeigt.

Stand-Up-Paddler auf ruhigem See bei Sonnenaufgang in Deutschland

Praxisbeispiel: Vollautomatische SUP-Station am Hardtsee

Die vollautomatische SUP-Station am Hardtsee bei Karlsruhe illustriert perfekt den Trend zur flexiblen Vermietung. Hier können Boards von 6 bis 21 Uhr ohne Personal gemietet werden, was maximale Freiheit bei der Tagesplanung ermöglicht. Mit Preisen ab 14,99€ pro Stunde und hochwertigen Boards, die bereits aufgebaut am Ufer liegen, wird die Einstiegshürde extrem gesenkt. Man kann spontan vorbeikommen, online buchen und direkt lospaddeln – ein ideales Modell für Einsteiger und Gelegenheits-Paddler.

Dieses Modell findet sich mittlerweile an vielen Seen in Deutschland und ist der perfekte Weg, um den Sport auszuprobieren, ohne sich sofort finanziell oder logistisch zu binden. Halten Sie Ausschau nach solchen automatisierten Stationen oder klassischen Verleihern an Badeseen in Ihrer Nähe.

Vom Plastikgriff zum echten Fels: Ihr Weg in die deutsche Kletter-Community

Klettern ist mehr als ein Sport, es ist eine Lebenseinstellung, die Vertrauen, Technik und Naturerlebnis vereint. Für die meisten beginnt der Weg in einer der vielen modernen Kletter- oder Boulderhallen in Deutschland – am bunten „Plastikgriff“. Doch der wahre Reiz für viele liegt draußen, am echten Fels. Der Übergang von der Halle nach draußen ist ein entscheidender Schritt, bei dem der Deutsche Alpenverein (DAV) eine zentrale Rolle spielt. Er ist nicht nur der größte Bergsportverband der Welt, sondern auch der Türöffner zur Kletter-Community.

Der Schlüssel zum selbstständigen Klettern in vielen Gebieten und Hallen ist der DAV-Kletterschein. Er ist quasi der „Führerschein“ für Kletterer und bescheinigt, dass Sie die grundlegenden Sicherungstechniken beherrschen. Der Weg dorthin ist standardisiert und zugänglich:

  • DAV-Kletterkurs buchen: Suchen Sie eine DAV-Sektion in Ihrer Nähe und melden Sie sich für einen Grundkurs an (z.B. Toprope-Schein ab ca. 60€).
  • Theorie lernen: Hier geht es um Knotenkunde, Sicherungstechnik und Materialkunde – die Basis für Ihre Sicherheit.
  • Praktische Prüfung: Sie demonstrieren, dass Sie sicher sichern, klettern und Ihren Partner ablassen können.
  • Nächster Schritt Vorstiegsschein: Haben Sie den Toprope-Schein, können Sie den Kurs zum Vorstiegsklettern belegen, was Ihnen noch mehr Freiheit am Fels gibt.

Mit dem Kletterschein in der Tasche öffnet sich die Tür zu einer riesigen Gemeinschaft und unzähligen Klettergebieten. Deutschland bietet dabei eine erstaunliche Vielfalt jenseits der Alpen. Es ist jedoch entscheidend, die lokalen Codes zu respektieren.

Praxisbeispiel: Klettergebiete und ihre lokalen Codes

Die deutschen Mittelgebirge sind ein Kletterparadies. Die Fränkische Schweiz in Bayern gilt mit über 10.000 Routen als eines der besten Klettergebiete der Welt. Doch auch die Pfalz, der Ith in Niedersachsen oder das Elbsandsteingebirge in Sachsen bieten einzigartige Erlebnisse. In der Sächsischen Schweiz gilt beispielsweise ein extrem strenges, traditionsreiches Kletterreglement zum Schutz des empfindlichen Sandsteins: Es darf kein Magnesia verwendet werden und als Sicherungspunkte dienen fast ausschließlich gelegte Knotenschlingen statt Metallkeile. Diese lokalen Regeln zu kennen und zu befolgen, ist ein Zeichen von Respekt und der Schlüssel zur Akzeptanz in der Community.

Sport im Verein: Warum der Eintritt in einen deutschen Sportverein die beste Entscheidung sein könnte

Wenn Sie Menschen in Deutschland fragen, wie man am besten neue Leute kennenlernt, wird eine Antwort mit hoher Wahrscheinlichkeit fallen: „Tritt einem Verein bei!“ Das klingt vielleicht altmodisch, aber das deutsche Vereinswesen ist eine der stärksten Säulen des sozialen Lebens und der schnellste Weg, um Anschluss zu finden. Ein Sportverein ist weit mehr als nur ein Ort zum Trainieren. Er ist ein sozialer Knotenpunkt, der Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe mit einem gemeinsamen Interesse zusammenbringt. Hier entstehen Freundschaften, die weit über das Spielfeld hinausgehen – das berühmte Bier nach dem Training ist oft genauso wichtig wie das Training selbst.

Die Atmosphäre in den meisten Vereinen ist auf Gemeinschaft und Ehrenamt aufgebaut, nicht auf Profit. Das macht die Mitgliedschaften oft erstaunlich günstig. Der Fokus liegt auf dem Miteinander, dem gemeinsamen Erreichen von Zielen und dem Spaß an der Bewegung. Für jemanden, der neu in einer Stadt ist, bietet der Verein eine sofortige soziale Struktur und einen regelmäßigen Anlaufpunkt. Hier sind Sie nicht nur ein anonymer Kunde wie im Fitnessstudio, sondern ein Mitglied der Gemeinschaft. Das hat enormes Stammtisch-Potenzial.

Trainingsgruppe beim gemeinsamen Aufwärmen auf einem deutschen Sportplatz, was Gemeinschaft symbolisiert

Bevor Sie sich jedoch auf die Suche machen, lohnt sich eine kurze Selbstreflexion. Was suchen Sie wirklich? Geht es Ihnen um Wettkampf, um Fitness oder primär um den sozialen Kontakt? Die folgende Checkliste hilft Ihnen, Ihre Prioritäten zu klären und die richtige Aktivität und den passenden Verein zu finden.

Ihre persönliche Sport-Checkliste: Finden Sie die perfekte Aktivität

  1. Motivationen & Einflüsse: Identifizieren Sie, woher Ihr Sportwunsch kommt (Gesundheit, Stressabbau, Empfehlung von Freunden, neue Umgebung).
  2. Bestandsaufnahme: Welche Ausrüstung besitzen Sie bereits (z.B. Laufschuhe, Fahrrad)? Welche Sportarten haben Ihnen früher einmal Spaß gemacht?
  3. Persönlichkeits-Check: Sind Sie eher ein Teamplayer (Fußball, Volleyball) oder suchen Sie die Ruhe für sich (Laufen, SUP)? Bevorzugen Sie Indoor- oder Outdoor-Aktivitäten?
  4. Ziele & Emotionen: Was wollen Sie primär erreichen? Entspannung nach der Arbeit, Teilnahme an Wettkämpfen oder einfach neue Leute für gemeinsame Unternehmungen kennenlernen?
  5. Aktionsplan: Wählen Sie auf Basis Ihrer Antworten 1-2 passende Sportarten aus und legen Sie den ersten konkreten Schritt fest (z.B. Probetraining anfragen, eine Laufgruppe suchen).

Trails für alle: Wo Sie in Deutschland die besten Mountainbike-Touren finden

Deutschland ist mit seinen Mittelgebirgen wie dem Harz, dem Schwarzwald oder dem Sauerland ein fantastisches Terrain für Mountainbiker. Doch wer mit dem MTB im Wald unterwegs ist, stößt schnell auf einen typisch deutschen Konflikt: die Wege-Regeln. Anders als in vielen Ländern dürfen Radfahrer nicht automatisch jeden Wanderweg nutzen. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist ein spezifischer lokaler Code in Baden-Württemberg.

Praxisbeispiel: Die „2-Meter-Regel“ in Baden-Württemberg

Die viel diskutierte 2-Meter-Regel im Landeswaldgesetz von Baden-Württemberg verbietet das Radfahren auf Wegen, die schmaler als zwei Meter sind. Dies schließt viele der attraktivsten Singletrails für Mountainbiker aus. Während andere Bundesländer wie Hessen eine liberalere Regelung haben, bei der die gegenseitige Rücksichtnahme im Vordergrund steht, hat diese Regelung in BaWü zu einer positiven Entwicklung geführt: Es entstanden zahlreiche offiziell ausgewiesene MTB-Strecken und Bikeparks. Orte wie Willingen oder Winterberg (obwohl nicht in BaWü) haben sich zu professionellen Bike-Resorts entwickelt, die konfliktfreies Fahren auf Strecken für alle Schwierigkeitsgrade garantieren.

Die Existenz solcher Regeln bedeutet also nicht das Ende des Bike-Spaßes, sondern erfordert lediglich eine bessere Planung. Anstatt „wild“ loszufahren, sollten Sie sich auf Portalen wie Komoot oder Trailforks über die legalen Strecken in Ihrer Wunschregion informieren. Eine weitere Hürde, der Transport des Bikes zum Trail-Start, lässt sich ebenfalls elegant lösen – mit der Deutschen Bahn.

Der Transport Ihres Mountainbikes im Zug ist einfacher als viele denken und eröffnet Ihnen einen riesigen Aktionsradius. Hier sind die wichtigsten Punkte:

  • Fahrradkarte im Fernverkehr (IC/EC): Buchen Sie diese unbedingt vorab online (ca. 9€). Die Plätze sind begrenzt.
  • Regionalverkehr (RE/RB): Hier ist meist keine Reservierung nötig, aber eine Fahrradtageskarte des jeweiligen Verkehrsverbundes.
  • 49€-Ticket: Die Fahrradmitnahme ist hier nicht bundesweit einheitlich geregelt. Prüfen Sie die Bestimmungen des jeweiligen Bundeslandes – oft ist sie inklusive oder günstig zubuchbar.
  • Stellplätze: Die Fahrradabteile befinden sich meist am Anfang oder Ende des Zuges und sind mit einem Fahrradsymbol gekennzeichnet.
  • E-Bikes: Akkus unter 100 Wh dürfen problemlos mitgeführt werden.

Wenn der eine will wandern, der andere chillen: So wird der Gruppenausflug in die Natur nicht zum Desaster

Ein Ausflug mit Freunden oder der Familie in die Natur klingt nach einer tollen Idee – bis die unterschiedlichen Interessen aufeinanderprallen. Der eine möchte eine anspruchsvolle Gipfeltour machen, die andere am See entspannen und die Kinder wollen einfach nur spielen. Dieses Dilemma führt oft zu Frust und komplizierten Kompromissen. Die Lösung ist jedoch oft einfacher als gedacht und lässt sich mit einer cleveren Strategie umsetzen: die „Basis-Lager-Strategie“.

Die Idee dahinter ist, einen Ort als zentralen Treffpunkt oder „Basis-Lager“ zu wählen, der von sich aus verschiedene Aktivitätslevel anbietet. Von diesem Punkt aus können Kleingruppen oder Einzelpersonen ihren unterschiedlichen Interessen nachgehen, mit dem Wissen, dass man sich später unkompliziert wieder trifft. So bekommt jeder, was er will, ohne dass die Gruppe gesprengt wird. Ein perfektes Beispiel dafür findet sich in den bayerischen Alpen.

Praxisbeispiel: Die Basis-Lager-Strategie am Eibsee

Der Eibsee am Fuße der Zugspitze ist das ideale Beispiel für diese Strategie. Er dient als perfektes Basislager: Während die sportlich Ambitionierten den anspruchsvollen 7 km langen Rundweg um den See wandern oder sogar zur Zugspitze aufsteigen, können andere Mitglieder der Gruppe am Strandbad entspannen, ein SUP mieten oder im Restaurant mit Seeblick einkehren. Die Seilbahn zur Zugspitze bietet zudem eine bequeme Alternative für diejenigen, die den Gipfel ohne Anstrengung erleben möchten. So können alle einen fantastischen Tag erleben und sich zu verabredeten Zeiten am „Basis-Lager“ wiedertreffen, um ihre Erlebnisse auszutauschen.

Wandergruppe macht Pause an einem Bergsee, einige ruhen sich aus, andere erkunden die Umgebung

Dieses Prinzip lässt sich auf unzählige Orte in Deutschland anwenden: Ein Badesee mit angrenzendem Wanderwegenetz, ein Ausflugslokal an einer Kreuzung von Rad- und Spazierwegen oder ein Berg mit Seilbahn und bewirtschafteter Hütte. Der Schlüssel ist die Wahl des richtigen Ortes, der allen Mitgliedern der Gruppe eine attraktive Option bietet.

Sport im Verein: Warum der Eintritt in einen deutschen Sportverein die beste Entscheidung sein könnte

Da das Vereinsleben so zentral für das soziale Gefüge in Deutschland ist, wollen wir hier noch einmal ganz praktisch darauf eingehen, wie Sie den passenden Club für sich finden. Die schiere Anzahl an Vereinen kann überwältigend sein, aber der Einstieg ist dank etablierter Prozesse meist unkompliziert. Das Zauberwort lautet: Probetraining. Nahezu jeder Verein in Deutschland bietet die Möglichkeit, ein- oder zweimal kostenlos und unverbindlich am Training teilzunehmen. Dies ist die perfekte Gelegenheit, die Atmosphäre, die Trainer und die anderen Mitglieder kennenzulernen, bevor Sie sich für eine Mitgliedschaft entscheiden.

Doch wie findet man den richtigen Verein? Der erste Schritt ist die Online-Recherche, aber gezielt:

  • Portale der Landessportbünde: Jedes Bundesland hat einen Landessportbund (LSB) mit einer Online-Datenbank, in der Sie nach Sportart und Ort filtern können. Dies ist die zuverlässigste Quelle.
  • Breitensport vs. Leistungssport: Machen Sie sich klar, was Sie suchen. Die meisten Vereine haben sowohl leistungsorientierte Mannschaften als auch reine Hobby- oder Breitensportgruppen.
  • Anfrage zum Schnuppertraining: Haben Sie einen interessanten Verein gefunden, schreiben Sie dem Ansprechpartner der Abteilung (oft auf der Website zu finden) eine kurze, freundliche E-Mail oder rufen Sie an.
  • Krankenkassen-Bonusprogramme: Viele deutsche Krankenkassen belohnen eine Vereinsmitgliedschaft in ihren Bonusprogrammen. Informieren Sie sich, ob Sie hier Punkte sammeln oder Prämien erhalten können.

Eine wichtige Information zu den Kosten: Die Mitgliedsbeiträge sind in der Regel sehr moderat. Was viele jedoch nicht wissen, ist, dass diese anders als Spenden an gemeinnützige Organisationen nicht steuerlich absetzbar sind. Dies ist ein wichtiger „lokaler Code“ des deutschen Steuerrechts. Planen Sie die Beiträge also als reine private Ausgaben ein.

Das Wichtigste in Kürze

  • Sport in Deutschland ist ein soziales Sprungbrett: Nutzen Sie Vereine und Gruppen, um schnell Anschluss zu finden.
  • Jede Region hat ihre „lokalen Codes“ (z.B. 2-Meter-Regel beim Biken, Kletter-Etikette), deren Kenntnis Ihnen Türen öffnet.
  • Senken Sie die Einstiegshürden, indem Sie deutsche Systeme wie das Vereinswesen, den DAV oder das 49€-Ticket clever für sich nutzen.

Vom Gipfel zur Galerie: Wie Sie in Deutschland Naturabenteuer und Kulturgenuss perfekt an einem Tag verbinden

Einer der größten Vorzüge Deutschlands ist die Dichte an Kultur- und Naturlandschaften. Oft liegen weltberühmte Museen nur eine kurze Zugfahrt von atemberaubenden Nationalparks entfernt. Warum also entscheiden? Die Kunst liegt darin, beides zu einem perfekten Tagesausflug zu kombinieren. Diese Verbindung von körperlicher Aktivität und geistiger Inspiration ist nicht nur zutiefst befriedigend, sondern auch unglaublich effizient, um eine Region mit all ihren Facetten kennenzulernen.

Stellen Sie sich vor: Sie beginnen den Tag mit einer Wanderung durch nebelverhangene Felsen und stehen am Nachmittag vor genau dem Gemälde, das diese Landschaft berühmt gemacht hat. Das ist keine Fiktion, sondern eine realisierbare Tour „auf den Spuren der Romantik“.

Praxisbeispiel: Romantik-Tour im Elbsandsteingebirge

Diese Tageskombi ist ein Klassiker: Starten Sie morgens mit der S-Bahn von Dresden in die Sächsische Schweiz (z.B. nach Kurort Rathen). Von dort wandern Sie zur weltberühmten Basteibrücke, dem Motiv unzähliger Gemälde von Caspar David Friedrich. Nachdem Sie die spektakuläre Aussicht genossen haben, fahren Sie am Nachmittag zurück nach Dresden und besuchen die Galerie Neue Meister im Albertinum, wo Sie die Werke des romantischen Malers im Original bewundern. Dank des Deutschland-Tickets ist die gesamte Tour mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfach und günstig machbar.

Doch was, wenn das Wetter nicht mitspielt? Ein guter Plan B ist entscheidend, um den Tag nicht ins Wasser fallen zu lassen. Deutschland bietet fantastische Schlechtwetter-Alternativen, die sich oft perfekt mit einer kurzen Outdoor-Aktivität verbinden lassen.

  • Bergwerke statt Berggipfel: Das UNESCO-Welterbe Rammelsberg im Harz bietet faszinierende Touren unter Tage – perfekt nach einer verregneten Vormittagswanderung.
  • Thermen als Belohnung: Eine kurze Wanderung lässt sich wunderbar mit einem entspannenden Nachmittag in einer Therme wie der in Erding oder Bad Wörishofen kombinieren.
  • Industriekultur im Ruhrgebiet: Nach einer Radtour auf einer der vielen ehemaligen Bahntrassen (z.B. Erzbahntrasse) bietet das UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein in Essen ein riesiges Indoor-Kulturangebot.

Die Kombination von Natur und Kultur macht einen Ausflug unvergesslich. Erinnern Sie sich an die Möglichkeiten, beides an einem Tag zu erleben, um das Beste aus Ihrer Zeit in Deutschland zu machen.

Hören Sie auf zu planen und fangen Sie an zu erleben. Wählen Sie eine Aktivität aus diesem Guide und machen Sie noch heute den ersten, konkreten Schritt: Suchen Sie online nach einem lokalen Verein für ein Probetraining, planen Sie eine Route mit Ihrem Deutschland-Ticket oder fragen Sie einfach einen Kollegen nach seiner Lieblings-Laufstrecke. Ihr deutsches Abenteuer wartet direkt vor Ihrer Haustür.

Geschrieben von Markus Schmidt, Markus Schmidt ist Familienvater und Reiseblogger, der seit der Geburt seiner beiden Kinder vor 10 Jahren ausschließlich über das Reisen mit Familie in Deutschland schreibt. Seine Spezialität ist das Aufspüren von stressfreien Ausflugszielen und kinderfreundlichen Unterkünften.